Der gebräuchliche Name Darmflora entstand in einer Zeit, als man bei den Bewohnern des Darms noch an Pflanzen dachte. Seit ca. zehn Jahren wird der Begriff Darmflora auf Mikrobiom
umgestellt.
Als Mikrobiom bezeichnet man im weitesten Sinn die Gesamtheit aller Mikroorganismen der Erde, welche die Erdkruste, die Gewässer und die Erdatmosphäre besiedeln. Ich beziehe mich hier aber nur auf
die Bakterien, die den Darm bewohnen.
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Ein Mikrobiom hat jede Tierart mehr oder weniger ausgeprägt. Katze und Hund haben mit ihrem kurzen Darm gegenüber einem Pflanzenfresser sehr wenig Bakterien. Sie sind überwiegende
Enzymverdauer.
Trotzdem sind genügend Mikroorganismen vorhanden, die auch täglich gefüttert werden möchten. Wenn unsere Tiere Beute machen müssten, würden sie das selbst
übernehmen, denn in den Därmen der Beutetiere ist ausreichend pflanzliche Nahrung vorhanden, die diese Bakterien verstoffwechseln könnten.
Das schaffen aber nur freilaufende, bzw. mäusefressende Katzen, bei allen anderen Tieren können wir als Tierbesitzer bei der Zufuhr der richtigen Bakterien ruhig ein bisschen nachhelfen.
Wenn Hunde Kot fressen oder Katzen die Zimmerpflanzen anknabbern, sollte man die Rohfaserversorgung überprüfen. Es gibt allerdings noch weitere Gründe, weshalb Hunde Kot fressen (Energiemangel /
Hunger, B-Vitamin-Mangel …)
Viele Darmmikroben verstoffwechseln Kohlenhydrate und damit auch Rohfaser, die in den Dickdarm gelangen. Dabei produzieren sie kurzkettige Fettsäuren und versorgen damit die Becherzellen, die den
Darmschleim produzieren. Hungert man also die Bakterien aus oder tötet sie durch Medikamente (Antibiotika), verkommt die Schleimhaut. Sie bildet sich zurück und es kann zu Verdauungsstörungen kommen
oder sogar eine chronische Darmentzündung entstehen.
Die Darmmikroben sind Teil des Immunsystems, arbeiten eng mit dem Gehirn zusammen (Psyche) und daher sollte man wirklich darauf achten, dass es ihnen gut geht.
Die Darmmikroben produzieren übrigens außerdem B-Vitamine und Vitamin K, weshalb der Kot (von Pflanzenfressern) eine wichtige Energie- und Vitaminquelle darstellt.
Was mögen Dickdarmbakterien an Nahrung?
Rohfaser und lösliche Kohlenhydrate.
Beides finden wir in gekochtem Reis, Hirse, Kartoffel, Haferflocken … oder bei püriertem Gemüse. Auch eingeweichte Akazienfaser, Flohsamenschalen oder Karottenpellets stellen die Mikroben zufrieden.
Mehrere Tage ohne Nahrung halten sie allerdings nicht aus. Kleine Mengen von Kohlenhydraten gehören daher jeden Tag ins Futter.
Als Dozentin bin ich ja viel unterwegs und kann dann für meine Hunde nicht immer frisch Gemüse pürieren. Aber Fleisch im Angebot bekommt man in jedem Markt an jedem Ort und für das Mikrobiom greife
ich mitunter auf Babygläschen mit Gemüse zurück.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem heutigen Tipp ein paar neue Erkenntnisse mitgeben und verabschiede mich bis morgen!